Über den Wolken...

Der Luftraum um in unserem Flugplatznahbereich

…muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“, sang einst Reinhard Mey. Nun, wie sieht es aber wirklich mit dieser besungenen Freiheit aus, und wie hoch kann ein Segelflieger kommen?
Geographisch bedingt sind bei uns im Flachland Höhen bis zu ca. 3000 m über Grund möglich. Größere Höhen werden in unserer Gegend im Segelflug eher selten erreicht. Um größere Höhen zu erreichen muss man ins Gebirge wo dann Föhnflüge bis zu 10.000 m möglich sind. Der Weltrekord im Höhenflug mit einem Segelflugzeug liegt zurzeit bei 15.447 m.
Die maximale Flughöhe hängt auch von gesetzlichen Vorschriften ab.

 

Womit wir zu den Einschränkungen der grenzenlosen Freiheit kommen. So ist der Himmel in verschiedenste Lufträume aufgeteilt, die jeweils unterschiedliche Anforderungen zum Einflug erfordern. Auch gibt es militärische Lufträume, die für den Normalflieger absolut tabu sind. Dann gibt es Kontrollzonen um Flughäfen, in die man nur mit Freigabe einfliegen darf, was für Segelflieger aber nicht praktikabel ist.

Seltener Anblick: Segelflieger über den Wolken

Dies liegt vor allem an der fehlenden Fähigkeit Kurs, Höhe und Geschwindigkeit immer genau einzuhalten, da ein Segelflugzeug keinen Motor hat. Eine solche Kontrollzone gibt es bei uns um den Flughafen München und den Flughafen Salzburg.
In allen diesen Lufträumen müssen bestimmte Dinge wie z.B. Abstand zu den Wolken, Boden- und Flugsicht beachtet werden. Da die Thermik sich meist unter Wolken findet und man immer einen gewissen Abstand zu den Wolken halten muss, ist meist die Wolkenuntergrenze die natürliche Höhenbegrenzung für den Segelflieger.
Aus diesem Grund ist auch der besungene Flug über den Wolken für den Segelflieger ein eher seltener Anblick.
Bei jedem Flug muss eine Luftraumkarte mitgeführt. Damit kann der Pilot zu jeder Position die maximal zulässige Flughöhe ermitteln und ob er sich im erlaubten Luftraum befindet.
Die Höhe wird auch durch die technische Ausstattung des Segelfliegers begrenzt. Durch die mit der Höhe dünner werdende Luft muss ab 4.000m, bei längeren Flügen schon ab 3.200m, eine Sauerstoffanlage mitgeführt werden. Hat ein Segelflugzeug die nicht dabei, ist in dieser Höhe Schluss, auch wenn die Thermik ein weiteres Steigen zulassen würde.

Regenschauer: hier hilft nur umdrehen oder umfliegen

Ein weiterer Punkt, der den Flug einschränken kann, ist das Wetter. So kann zum Beispiel Regen oder Nebel die Sicht soweit verschlechtern, dass die gesetzlich geforderte Flugsicht nicht mehr gegeben ist. Ein Regenschauer kann meist noch umflogen werden, ein großflächiges Regengebiet erfordert dagegen sehr oft eine Umkehr.

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